Newsletter November 2023 Online ansehen
Neues von Spaniens Weinwelten

Liebe Leserin, lieber Leser,

 

der heutige Newsletter ist recht lang geworden, man merkt, dass der Jahresendspurt einsetzt und viel in der (Wein-)Welt los ist.

 

Deshalb fasse ich mich am Anfang kurz: Die Bilder unten sind vom Weinfestival Vinarama in Málaga, wo ich vor einer Woche mein erstes Tasting auf Spanisch moderierte. Das macht mich ein klein wenig stolz, gebe ich zu. Zusammen mit der Winzerin Clara Verheij von Bodegas Bentomiz stellten wir dem Publikum fünf Jahrgänge ihres natürlichen Süßweins Ariyanas Naturalmente Dulce vor. 

Außerdem feierte ich im Oktober den siebten Geburtstag meines Blogs Spaniens Weinwelten. Auf 256 Beiträge habe ich es in dieser Zeit gebracht. Der jüngste dieser Blogs handelt vom Weingut Morca, das ich kürzlich in Aragón im Anbaugebiet Campo de Borja besuchte.

 

Darüber hinaus enthält dieser Newsletter wieder Hinweise auf interessante Weine, Events und mehr. Zum Beispiel treffe ich mich bald mit dem Sommelier Christoph Schönegge zu einer italienisch-spanischen Wine Battle. Vielleicht sehen wir uns dann ja online, detaillierte Infos dazu gibt es weiter unten.

 

Viel Spass beim Lesen!

Ihr Thomas Götz

Aktuelle Blogs
Bei Bodegas Morca in Campo de Borja
30. Oktober 2023
Man kann sagen, dass das Weingut Juan Gil die Rebsorte Monastrell und das Anbaugebiet Jumilla in Spanien bei einem breiten Publikum bekannt und beliebt gemacht hat. Vor 20 Jahren galten Weine aus Monastrell und Jumilla den meisten Spaniern noch als minderwertig, sofern sie die Namen überhaupt kannten. Heute ist das anders: In meinem recht großen…
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Die Renaissance der Garnacha in Rioja
13. September 2023
Obwohl die Rebsorte für mich nicht das Wichtigste bei einem Wein ist, zähle ich mich trotzdem zu den „Garnachistas“, wie die Fans der Garnacha in Spanien genannt werden. Ich liebe die eleganten, tiefgründigen und floral-feinwürzigen Weine, die aus dieser Traube entstehen, wenn die richtigen Hände am Werk sind.…
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Online-Tasting

Mit Christoph Schönegge, meinem Kollegen am International Wine Institute, treffe ich mich am Freitag, den 24. November, um 19.00 Uhr bei Zoom zu einem italienisch-spanischen "Wine Battle".

 

Christoph ist am IWI der Dozent fürs Weinland Italien, ich der für Spanien. Folglich präsentiert er zwei italienische Weine, und ich zwei spanische. Christoph findet seine Italiener besser, ich die Spanier.

 

Die Teilnehmer des Online-Tastings trinken natürlich auch mit, können im Chat kommentieren und Fragen stellen. Und am Ende küren die Teilnehmer in einer Umfrage den Siegerwein des Abends. Wer wohl gewinnt? Vamos España!

 

Die Anmeldung zum Online-Tasting, das wir als Webinar abhalten, erfolgt über diesen Link oder über den Button unten.

 

Nach der Registrierung erhalten Sie eine Bestätigungs-Email mit einem Link und Passwort für den Zugang zum Online-Tasting.

 

Das Weinpaket zur Wine Battle ist bei Vinopolis unter diesem Link zum Vorzugspreis erhältlich. 

 

Das Paket enthält neben den vier Weinen auch einen Rezept-Tipp, damit Sie an dem Abend nicht nur gute Weine trinken, sondern auch ein schönes Essen dazu zubereiten können.

Zur Anmeldung
Events
SPAIN FUSION, 13. + 14. November in Bonn

Drei Dinge liebe in an Spanien besonders: die landschaftliche Vielfalt zwischen Mittelmeer und Atlantik, den Wein und das Essen.

Bonn kann zwar nicht mit Mittelmeer und Atlantik aufwarten, dafür aber mit dem Rhein und im Kameha Grand Hotel am 13. und 14. November mit viel spanischem Wein und spanischem Essen.

Das von "Vocento Gastronomia" und "Foods and Wines from Spain" organisierte Gastronomiesymposium findet zum ersten Mal in Deutschland statt und bietet den (Fach-)Besuchern unter anderem Kochvorführungen mit Spitzenköchen, Masterclasses, Seminare und überhaupt viele spanische Qualitätsprodukte.

Hinter der Spain Fusion in Bonn stehen demnach die Macher der "Madrid Fusion" - ein Event, das mich jährlich begeistert und der weltweit bedeutendste Gastronomiekongress ist. Ich habe auf Spaniens Weinwelten hier einmal darüber geschrieben.

Zur Anmeldung Spain Fusion
Weitere Beiträge

In der neuen Herbstausgabe von Vinos Vinos finden Sie etwa einen lesenswerten Beitrag von David Schwarzwälder über die vielen Gesichter des "Neuen Spanien" sowie drei Portraits, die ich über die Weingüter Virtus (Ribera del Duero), Las Moradas (Gredos) und Alcardet (Toledo) geschrieben habe. 

Zu Vinos Vinos
Wein des Monats

Celler Capcanes, 4/vb 2014

Es gibt kaum eine spanische Winzergenossenschaft, die so gute und interessante Weine keltert, wie Celler Capcanes im katalanischen Montsant. Der spannendste und beste Wein ist für mich ohne Frage der Vim Blanc (vb) und sein aktueller Jahrgang 2014.

An diesem Wein ist so ziemlich alles ungewöhnlich, was man sich vorstellen kann. Dass es sich um einen Blanc de Noir aus 65 bis 95 Jahre alten Garnacha-Reben handelt, ist noch das Allerwenigste. Der Clou ist die siebenjährige Reifung, die teils biologisch unter Florhefe und teils oxidativ abläuft. Wie das?, fragte ich Jürgen Wagner, den deutschen Önologen von Celler Capcanes. Seine Antwort:

   "Wenn man früher in unserer Region Weißwein trinken wollte, musste man oft auf Blanc de Noirs zurückgreifen. 95 Prozent der Weine hier in den Bergen von Tarragona sind nunmal rot. Traditionell lagerte man die Weine bis in die 1980er Jahre in Fässern und füllte kaum in Flaschen ab. Diese Weine waren alle stark oxidiert.

   Ich tippe, durch Zufall entdeckte man, dass sich ab einer bestimmten Jahreszeit und bei einer bestimmten Mindesttemperatur eine feine Florhefe auf der Oberfläche des Weins bildete, sobald man aus dem Fass getrunken hatte und es nicht mehr voll war. Diese Hefeschicht schützte den Wein mehrere Monate lang vor Oxidation. Im Winter, wenn es sehr kalt wurde, starb diese Hefe wieder ab."

Nach exakt diesem Prinzip entsteht der Vim Blanc: Im Frühsommer entnehmen Jürgen Wagner und sein Team etwas Wein aus dem Fass, damit die Florhefe, die Luft zum Leben benötigt, wachsen kann. Wenn die Florhefe im Winter aufgrund der Kälte abstirbt, füllen sie die Fässer als Oxidationsschutz wieder auf. Sieben Jahre lang entnehmen sie auf diese Weise den Wein aus den Fässern bzw. füllen sie auf, je nach Zustand der Florhefeschicht.

Dass diese Art der Weinbereitung eine Gratwanderung ist, dürfte klar sein. Nicht jeder Jahrgang glückt und wird abgefüllt. Der 2014er ist aber ein Volltreffer: Dieser nicht gespritete Blanc de Noir verfügt über eine Feinheit und Präzision, die beeindruckt. Die schlanke, elegante Textur, die kräuterige und nussige Aromatik, der supertrockene Abgang erinnern ein bisschen an einen Amontillado. Aber eben nur ein bisschen, denn zugleich hat der goldenfarbene Weißwein mehr Säure, einen zitrischen Touch, weniger Schärfe und überhaupt eine ganz eigenständige Persönlichkeit. Einer
meiner Favoriten des Jahres. 

Mein liebster Weinberg #2

Der Macharnudo in der Nähe von Jerez ist eine der berühmtesten Weinlagen Spaniens. Und auch eine der ersten: Schon vor 3.000 Jahren soll hier Wein angebaut worden sein.

 

Es handelt sich nicht um einen einzelnen Weinberg, sondern um eine rund 600 Hektar große Lage, einen sogenannten "Pago", die sich aus mehreren Weinbergen zusammensetzt, die im Falle des Macharnudo auch verschiedenen Eigentümern gehören. Fast die Hälfte der Fläche ist im Besitz der Gruppe José Estevez (Bodegas Valdespino).

 

Hier besuchte ich das Weingut Santa Petronila von Brita Hektor und Agustin Benjumeda. Ihre 16 Hektar Weinberge befinden sich alle im Macharnudo, auch die reizende Kellerei von 1722 liegt zwischen den Weinbergen. Ihre wunderbaren Finos, Amontillados und Olorosos füllen sie ungeschönt und ungefiltert "en Rama" ab. Typisch für die Macharnudo-Lage sind die erdig-mineralischen Noten. Die Produktion ist klein und die Bodega immer noch so etwas wie ein Geheimtipp.

 

Natürlich verfügt der Macharnudo über die berühmten weißen Albariza-Böden des Sherry-Gebiets. Im Macharnudo ist vor allem der Subtyp "Barajuelas" zu finden, der zu etwa zwei Dritteln aus Kalk besteht. Die Lage wird außerdem in Bajo (unten) und Alto (oben) unterteilt. Die Weinberge im oberen Teil erreichen eine Höhe von bis zu 150 Metern, wodurch sie stärker dem Wind ausgesetzt sind, der vom 18 Kilometer entfernten Atlantik herüberweht.

Der Weinkalender 2024

Der freundliche Herr auf dem Bild ist der Weinakademiker Markus Eser. Sein jährlich erscheinender Weinkalender war mir 2023 ein täglicher Begleiter mit vielen interessanten Geschichten, Anekdoten und Informationen aus der Welt des Weins.

 

Auf der Frankfurter Buchmesse wurde Markus Eser nun für seine großartige Arbeit ausgezeichnet. Für den neuen Weinkalender 2024 erhielt er den Kalenderpreis des Deutschen Buchhandels. Glückwunsch meinerseits und absolut verdient.

 

Tatsächlich neigt sich das Jahr schon wieder dem Ende zu. Wer sich bereits Gedanken über Weihnachtsgeschenke macht, hat hier das erste gefunden. Der Weinkalender ist im Buchhandel in Deutschland, Österreich und der Schweiz erhältlich oder online etwa hier:

Zur Bestellung

Spaniens Weinwelten - Thomas Götz
Lohrenberg 26, 88477 Schwendi, Deutschland
blog@spaniens-weinwelten.com

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