Ribera del Duero in 15 Weinen

Ribera del Duero, Weinberg

Ein bekanntes Sprichwort über das Klima in Ribera del Duero lautet: „Neun Monate Winter und drei Monate Hölle“. Je nach Jahreszeit ist es minus 20 Grad kalt oder 40 Grad heiß. Ich bin im Juli in die vermeintliche Hölle gekommen und habe ganz schön geschwitzt. Aber manche Weine haben mich in den Himmel versetzt.

Ich war nicht zum ersten Mal in Ribera del Duero. Letzten Herbst besuchte ich etwa Vega Sicilia und Marta Maté. Aber so tief wie in diesen dreieinhalb Tagen war ich zuvor nie ins Gebiet eingetaucht. Vielleicht ist „eingetaucht“ das falsche Wort, denn eigentlich geht es in Ribera del Duero nach oben. Der namensgebende Fluss Duero formt ein Tal, an dessen Rändern sich Tafelberge erheben und hinter denen sich ein vegetativ karges Plateau erstreckt, das die Einheimischen „Páramo“ nennen. Während der Weinbau im Duero-Tal auf plusminus 750 Metern Höhe stattfindet, liegt der Páramo auf einer Höhe von 900 Metern und mehr. Früher war es in solchen Höhen oft zu kalt für den Weinbau — die Frostgefahr im Frühjahr und Herbst zu groß. Doch mit dem Klimawandel werden diese kühleren Standorte immer begehrter.

Blick über das Duero-Tal, dahinter die Hochebene Páramo.
Blick über das Duero-Tal, dahinter die Hochebene Páramo. © Spaniens Weinwelten

Wenn man von extremem Höhenklima spricht, fällt einem als erstes Dominio de Atauta ein. Auf Einladung der DO Ribera del Duero war ich mit einer deutsch-schweizerischen Pressegruppe unterwegs. Am Tag unserer Ankunft verbrachten wir das Abendessen mit Jaime Suárez, dem Önologen des Weinguts, der uns vier seiner herausragenden Weine präsentierte. Dominio de Atauta befindet sich in der Provinz Soria, im östlichsten und kühlsten Teil des 115 Kilometer langen Weinbaugebiets. Das Atauta-Tal sei so isoliert, sagt Jaime, dass es nie von der Reblaus heimgesucht wurde. Fast 90 Prozent der Weinberge von Dominio de Atauta stammen noch aus der Zeit vor der Reblaus, erzählt Jaime. Insgesamt bewirtschaften sie 56 Hektar mit wurzelechten Reben, verteilt auf 700 Parzellen. Die jüngsten Rebstöcke sind 130 Jahre alt. 

Wurzelechter Rebstock bei Dominio de Atauta
Wurzelechter Rebstock bei © Dominio de Atauta

Die Weinberge von Dominio de Atauta liegen auf 930 bis 1.050 Metern Höhe. Im Sommer beträgt der Temperaturunterschied zwischen Tag und Nacht bis zu 30°C. Die nächtliche Abkühlung verlängert die Reifezeit der Trauben und sorgt für eine gute Balance zwischen aromatischer Frucht und frischer Säure. Die eigentlich frühreifende Rebsorte Tempranillo erntet das Weingut deshalb erst im Oktober.

Ein Nachteil der extremen Höhenlage ist das Frostrisiko: Dieses Jahr hätten sie 95 Prozent der Produktion durch einen Frost im Mai verloren, sagt Jaime Suárez. In Jahren, in denen es gut läuft, entstehen dafür einzigartige Weine wie der Llanos del Almendro 2016. Dieser reinsortige Tinto Fino (Tempranillo) stammt aus 19 Mikroparzellen auf 940 Metern Höhe mit sandigen Böden und 140 Jahre alten Reben. Es ist ein Wein von großer Klarheit und Tiefe, mit eleganten Tanninen, einer seidigen Textur und einem langen mineralischen Abgang. „Wir streben nach Frische, Balance und Eleganz“, sagt Jaime. Bei aller Kraft und Struktur, die seine Weine besitzen, ist es genau das, was Dominio de Atauta auszeichnet. 

Die Weinlage Llanos del Almendro, Dominio de Atauta
Die Weinlage Llanos del Almendro, © Dominio de Atauta

Wind of Change: mehr Terroir wagen

Seit einigen Jahren ist viel vom „New Wave Spain“ die Rede, ich habe etwa in diesem Beitrag darüber geschrieben. Gemeint sind damit vor allem die Weine einer neuen Winzergeneration, die nach dem Motto „Frische und Eleganz statt Kraft und Extrakt“ hergestellt werden. Zudem folgen diese Weine nicht mehr den traditionellen Reifestufen von Reserva & Co., sondern stellen spezifische Terroirs wie Einzellagen und Ortschaften in den Vordergrund. Grob gesagt: Das Spanien des 20. Jahrhunderts und der 00er Jahre steht für kellergeprägte Stilweine; die Weine des neuen Spaniens sind terroirgeprägt. 

Dieses neue Spanien ist zwar eine landesweite Bewegung, doch wird sie in der Regel nicht mit Ribera del Duero in Verbindung gebracht. Dennoch weht auch durch Ribera del Duero ein Hauch des Wandels.

Zum Beispiel hat Bodegas Trus mit dem Terroir-Experten Pedro Parra die Böden in den Weinbergen bis in eine Tiefe von 1,5 Metern untersucht, um ein Bild von der genauen Zusammensetzung zu erhalten. Zum einen können sie mit diesem Wissen ihre Arbeit im Weinberg an die Bedingungen des Jahrgangs anpassen. So speichern lehmige Böden das Wasser besser als sandige. Auf sandigen Böden reiften die Trauben zudem schneller, erklärt der Trus-Önologe Rafael Garcia. Wenn ein Plot in einem bestimmten Abschnitt überwiegend sandig ist, würden sie die Laubarbeiten entsprechend anpassen, um die Reifung zu regulieren. Zum anderen ergeben die unterschiedlichen Böden natürlich auch unterschiedliche Weinprofile. Lehmböden brächten kräftigere Tannine hervor, Sandböden elegantere, sagt Garcia. Auf Schwemmlandböden fielen die Tannine härter aus, diese Weine bräuchten wiederum mehr Reifezeit.

Analyse des Bodens in den Weinlagen von Bodegas Trus.
Das Mapping der Böden bei Bodegas Trus. © CRDO Ribera del Duero

Bei der Komposition der Weine spielt Bodegas Trus mit den verschiedenen Höhenlagen und Böden, die Ribera del Duero zu bieten hat. Das Weinportfolio ist durchgängig klasse, besonders gut gefällt mir der Punto Geodesico 2020, ein Rotwein mit einem super Trinkfluss. Er stammt aus vier Weinbergen zwischen 950 und 1.000 Metern Höhe, die die wichtigsten Böden in Ribera del Duero repräsentieren: Kalk, Lehm, Sand, Kies. Rafael Garcia baut ihn in einer Kombination aus Beton, Fuder und 500-Liter-Fässern aus.

Auch die Bodega Conde de San Cristóbal hat die Böden der 80 Hektar Weinberge analysiert und kartographiert und auf dieser Grundlage das Anwesen in 46 Parzellen unterteilt. Das Weingut organisiert die Traubenlese nach diesen Karten. Die Parzellen werden auch einzeln vinifiziert, so will das Weingut mehr über den spezifischen Charakter seiner Terroirs erfahren. Der Önologe Jorge Peique (er leitet übrigens das großartige Familienweingut Peique im Bierzo) drückt den Weinen seinen Stempel auf: Der 880 Altidud 2020 stammt aus hochgelegenen Weinbergen mit überwiegend kalkhaltigen Böden. Dieser Rotwein ist elegant und frisch, mit feinen Tanninen und Spannung. Er wirkt keineswegs schwer und üppig, sondern bereitet Trinkspass pur.

Bei Conde de San Cristóbal, Ribera del Duero
Bei Conde de San Cristóbal, © CRDO Ribera del Duero

Damit kein verzerrtes Bild entsteht. Natürlich sieht man in Ribera del Duero immer noch sehr viele Barriques, und wir hatten in den dreieinhalb Tagen auch einige Weine im Glas, die mir zu fett und zu holzig waren. Aber diese Weine waren klar in der Minderheit. Insgesamt verkosteten wir Weine von 29 Weingütern, darunter einige, die im typisch kraftvollen Ribera-Stil tiptop gemacht waren, eine gute Balance zwischen Frucht, Säure, Tannin und Holz boten und prima schmeckten, allerdings etwas beliebig wirkten.

Umgekehrt lernten wir nicht wenige Weine kennen, die den Geist des neuen Spaniens atmen, mit einem klaren Fokus auf Frische und Trinkbarkeit, weg vom opulenten Fruchtspiel, hin zu mehr Reinheit und ungeschminkter Mineralität. Weine mit einer eigenständigen Persönlichkeit und nicht zuletzt aus biologischem und biodynamischem Anbau, der sich in der Region immer mehr durchsetzt. Hervorragende Beispiele für all dies sind etwa der kompromisslos mineralische Abri las Alas 2020 von Bodegas Valdemonjas, der fesselnd vielschichtige Mirum 2020 von Bodegas Valdaya, der vornehm elegante Alonso del Yerro 2018 vom gleichnamigen Weingut, der schlichtweg leckere Flores 2022 von Felix Callejo und der knackige Raspón 2019 vom Weingut Marta Maté, das ich im Herbst 2022 besuchte. Bereits erwähnt habe ich Trus, Conde de San Cristóbal und Dominio de Atauta, und man kann diese unvollständige Liste um Namen wie Quinta Milú und Dominio del Aguila, die wir nicht besuchten, ergänzen.

Bei Bodegas Valdemonjas, Ribera del Duero
Sohn Alexis und Vater Alejandro Moyano, Bodegas Valdemonjas. © CRDO Ribera del Duero

Gleichzeitig verändern sich auch die Klassiker: Der mächtige, opulente, dunkelfruchtige Stil, der großzügige Holzeinsatz, der die Weine in den 80er und 90er Jahren bei Robert Parker und weltweit so beliebt gemacht hat, passt sich den aktuellen Trends an: Von Tinto Pesquera, einem Weingut, das wohl wie kein zweites für den dicht konzentrierten Ribera-Stil steht, konnte ich bei einer Verkostung zum Beispiel den wunderbar saftigen und fleischigen MXI 2020 probieren. Dieser Wein wird zu je einem Drittel in Barrique, Fuder und Beton ausgebaut. Das Holz schmeckt man fast nicht. Zudem hat Tinto Pesquera die Reifezeit in den Barriques verkürzt: die Crianza von 16 auf 12 Monate, die Reserva von 24 auf 18 Monate und die Gran Reserva von 36 auf 24 Monate. Der Herr, der uns die Weine vorstellte, sprach nicht etwa von den Röstgraden der Fässer, sondern von Weinbergen mit alten Reben und von der Bedeutung der Höhenlagen.

Ein ähnliches Bild zeigt sich bei Protos, einem weiteren Urgestein der Appellation: Das Weingut hat die Reifezeit seiner Weine in Barrique ebenfalls verkürzt. Die Reserva und die Gran Reserva reifen am Ende sogar in Betoneiern, weil sie überzeugt sind, auf diese Weise mehr aromatische Klarheit und Präzision zu erreichen. Die Protos Gran Reserva 2015 ist jedenfalls ein hervorragender Begleiter zu Lechazo (Baby-Lamm), einer Spezialität der Region, die wir im hauseigenen Restaurant serviert bekamen.

Tolle Kombi: Lechazo und Protos Gran Reserva.
Tolle Kombi: Lechazo und Protos Gran Reserva. © CRDO Ribera del Duero

Der beeindruckendste Wein unserer Reise stammt jedoch aus den alten Zeiten: Die Reserva Especial 1995 von Hacienda Monasterio besitzt auch nach 28 Jahren eine Frische, Spannung und geschmeidige Eleganz am Gaumen, die umwerfend ist. Dass dieser Rotwein zu 100 Prozent in neuen französischen Barriques ausgebaut wurde, ist mir bei diesem Ergebnis völlig egal. Generell ist es aber auch bei Hacienda Monasterio so, dass die verantwortlichen Weinmacher Carlos del Rio und Peter „Pingus“ Sissek den Holzeinfluss reduzieren. Früher, so Carlos del Rio, hätten sie ausschließlich neue französische Barriques verwendet. Heute sind es nur noch maximal 25 Prozent.

Vor allem aber macht sich der Weinmacher Gedanken um den Klimawandel: Früher, sagt Carlos del Rio, begann die Weinlese um den 12. Oktober herum. Wegen der steigenden Temperaturen startet sie jetzt oft einen ganzen Monat früher. Hinzu kommt die Trockenheit: Normalerweise fallen rund 400 mm Regen im Jahr, was ohnehin nicht viel ist. 2022 waren es aber nur 220 mm, sagt del Rio. Trotzdem sparen sich Sissek und er eine Bewässerung der Weinberge. Sie wollen, dass die Reben tief wurzeln, um an die Mineralstoffe in den tieferen Schichten zu gelangen. Das sei besser für die Qualität der Trauben und des Weins, zeigt sich Carlos del Rio überzeugt. Er verzichtet auch darauf, die Weine anzusäuern, wie es einige tun. Das mache sie bitter, sagt er.

Umso erstaunlicher ist es, wie sagenhaft ausgewogen und frisch die Weine von Hacienda Monasterio sind. So offenbart die Cuvée Hacienda Monasterio 2020 aus 80 Prozent Tempranillo, 10 Prozent Cabernet Sauvignon sowie Merlot und Malbec eine großartige Frische und Intensität. Dieser Wein ist ausdrucksstark und straff und steht für kraftvolle Eleganz par excellence. Insgesamt war das Tasting bei Hacienda Monasterio ein Höhepunkt der Reise.

Carlos del Rio, Hacienda Monasterio.
Carlos del Rio, Hacienda Monasterio. © Spaniens Weinwelten

Hacienda Monasterio ist eines der wenigen Weingüter in Ribera del Duero, das nicht ausschließlich Tempranillo anbaut, sondern auch Cabernet Sauvignon, Merlot und Malbec (wie Vega Sicilia). Die 100 Hektar Weinberge ziehen sich von 740 Meter Höhe im Tal des Duero die Hänge der Tafelberge bis auf 820 Meter hinauf. An den Hängen herrschen kalkhaltige Böden vor, im Tal Kies und Lehm. Cabernet Sauvignon hält Carlos del Rio in Ribera del Duero im Zuge des Klimawandels für sehr geeignet, Merlot weniger. Wir werden sehen, was die Zukunft bringt. Vielleicht lässt der Kontrollrat der DO bald neue Rebsorten zu.

30 Meter tief in die Vergangenheit

Am Ende tauchten wir nicht nur im übertragenen Sinne, sondern auch ganz real in die Region ein. In Sotillo de la Ribera besuchten wir das Weingut Ismael Arroyo, dessen Weine unter dem Markennamen Val Sotillo bekannt sind. Es ist ein Familienweingut mit einer jahrhundertealten Tradition. Frühere Generationen waren Weinbauern und Fassweinerzeuger. Zum Beispiel erhielt Elpidio Arroyo im Jahr 1948 einen Preis beim „Gran Concurso de Vinos Tintos y Claretes de la Ribera del Duero“. Die Urkunde hängt im Weingut. Sein Sohn Ismael Arroyo gründete 1979 dann die heutige Kellerei und begann mit der Flaschenabfüllung. 1982 gehörte die Bodega zu den zehn Gründungsmitgliedern der DO Ribera del Duero.

Das Dorf Sotillo ist von Hügeln und Weinbergen umgeben. Ab dem 12. Jahrhundert begannen die Einwohner, in diesen Hügeln ein unterirdisches Netz von Weinkellern anzulegen. Insgesamt 3,2 Kilometer. Unter dem Städtchen Aranda de Duero ist das Netz unterirdischer Gänge noch weitaus größer und reicht ebenfalls bis ins Mittelalter zurück. In Sotillo wurde in diesen Höhlen bis in die 1960er Jahre Wein gekeltert. Mit der Gründung der Winzergenossenschaften änderte sich die Weinwirtschaft im Gebiet aber grundlegend und die Weinbereitung im Untergrund wurde aufgegeben. Auch die Einführung der temperaturregulierenden Edelstahltanks dürfte zum Bedeutungsverlust der kühlen Höhlen beigetragen haben.

In Sotillo de la Ribera
Rechts: Die Eingänge zu den unterirdischen Kellern. Der Steinbau im Vordergrund weist auf einen Lüftungsschacht hin. © CRDO Ribera del Duero

Ismael Arroyo hat einen solchen unterirdischen Weinkeller allerdings noch in Betrieb. Er ist bis zu 30 Meter tief und hält das ganze Jahr über eine konstante Temperatur von 11 bis 12 Grad. Der Arbeitsaufwand, etwa beim Reinigen und Umlagern der Fässer, ist in den engen Gängen zwar um ein Vielfaches höher als in den quadratisch-praktischen Weinkellern von heute. Aber immerhin spart man dort unten Energiekosten.

Das Weingut kultiviert 25 Hektar Tempranillo auf überwiegend sandigen Lehmböden. Die Familie baut ausschließlich Buschreben ohne Bewässerung und ohne Einsatz von Pflanzenschutzmitteln an. Wegen des trockenen Klimas und des stetigen Windes in der Region gibt es wenig Pilzdruck. Die Weine vergären sie spontan. Vor allem die Val Sotillo Crianza 2019 hat es mir angetan. Ich kenne nur wenige Weine dieser Gattung, die diese weiche Saftigkeit, diese Balance zwischen Primär- und Sekundäraromen so gut hinbekommen und dabei so erdig, kühl und geradlinig sind. Prima hat mir auch der kreidig-mineralische Val Sotillo Joven 2022 gefallen, der in die Kategorie easy-drinking fällt und trotzdem auch viel Charakter hat.

Im Weinkeller der Bodegas Ismael Arroyo. Ribera del Duero
Im Weinkeller der Bodegas Ismael Arroyo. Er stammt aus dem 16. Jahrhundert, ist etwa 30 Meter tief und konstant um die 12 Grad kühl. © CRDO Ribera del Duero

Damit ein Weinbaugebiet „groß“ und bedeutend ist, muss es meiner Meinung nach mindestens drei Merkmale aufweisen: ein einzigartiges Terroir, eine stattliche Anzahl von Spitzenerzeugern und eine spezifische Tradition. Erstens verfügt Ribera del Duero gewiss über ein einzigartiges Terroir, das von den extremen Höhenlagen eines Plateaus, von Tafelbergen mit unterschiedlichen Bodenstrukturen und von der Rebsorte Tempranillo geprägt ist. Zweitens gibt es in der Region zweifellos viel mehr als nur eine Handvoll Spitzenerzeuger. Das dritte und letzte Mosaiksteinchen sind diese bis zu 900 Jahre alten, unterirdischen Weinkeller. Welch ein Aufwand muss es gewesen sein, diese 30 Meter tiefen Höhlen auszuheben und anzulegen. Diese Keller zeigen, welch wichtige Rolle der Wein in der Region schon im Mittelalter spielte. Das Weingut Ismael Arroyo hält diese Tradition und Geschichte am Leben und trägt so dazu bei, dass das heutige Ribera del Duero tatsächlich groß und bedeutend ist.

Familie Arroyo. Weingut Ismael Arroyo.
Familie Arroyo. © Spaniens Weinwelten

Wissenswertes über Ribera del Duero

Rebfläche der DO: 26.100 Hektar (Stand 2023)

Rebsorten: Der Tempranillo bedeckt 96 Prozent der Rebfläche. In Rotweinen muss er mindestens zu 75 Prozent enthalten sein. Synonyme vor Ort sind Tinto Fino, Tinta del País und früher sogar Aragonez. Für den Anbau ebenfalls zugelassen sind Garnacha Tinta, Merlot, Cabernet Sauvignon und Malbec sowie der weiße Albillo Mayor.

Anzahl Weingüter: 311 (Stand 2023). Als die DO im Jahr 1982 gegründet wurde, waren es nur zehn Weingüter.

Geografie: Das Weinbaugebiet erstreckt sich von Osten nach Westen über 115 Kilometer entlang des Duero und ist zwischen 6 und 35 Kilometer breit. Die Weinberge befinden sich auf 720 bis 1.070 Metern Höhe. Das Klima ist kontinental mit kalten Wintern und heißen Sommern und großen Temperaturunterschieden zwischen Tag und Nacht. Es besteht Frostgefahr von September bis Mai.

Sonnenstunden im Jahr: ca. 2.400 (Durchschnittswert)
Niederschlag im Jahr: ca. 400 mm (Durchschnittswert)

Kultweine: Unico, Pingus, Aalto PS

Persönliche Favoriten: Marta Maté, Valdaya, Dominio del Aguila, Dominio de Atauta, Quinta Milú, Goyo Garcia Viadero, Valdemonjas, Valderiz, Ismael Arroyo, Vega Sicilia, Pingus, Hacienda Monasterio

Neu: Seit 2019 erlaubt der Kontrollrat der DO Ribera del Duero die Herstellung von Weißweinen aus der autochthonen Rebsorte Albillo Mayor. Das große Potenzial der Traube zeigt etwa der spektakuläre Albillo Viñas Viejas 2018 von Dominio del Aguila auf. Empfehlenswert sind ferner die Albillo Mayors von Valduero und Valdaya.

Ribera del Duero
© CRDO Ribera del Duero

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